MAHERS ERFOLGSSTORY
|| Photo Credit: Agentur Ausdruckslos || Erschienen in: Top Hair
Ein junger Mann, ein Visionär: Aus der eigenen Multikulti-Biografie hat Maher Aslan neue Techniken entwickelt. Mit der Friseurbranche hat er Großes vor.
Es gibt so Fälle, da wählt der Beruf den Mann – nicht umgekehrt. Da sucht man sich eine Lehrstelle – und findet die Leidenschaft. So war es bei Maher Aslan, 30 Jahre alt, Friseurmeister und -unternehmer. Einer der durchgestartet ist und längst zu den Vordenkern seines Fachs gehört. Doch der Reihe nach: 2006 hat Maher Aslan seine Ausbildung bei einer großen Fri-seurkette begonnen. Nach dem Gesellenabschluss erwarb er in nur vier intensiven Mo-naten den Meistertitel. Umgehend wurde ihm die Geschäftsführung für einen kleinen, intimen Salon in Braunschweig angetragen, und auch in dieser Position überzeugte er. Nach nur einem Jahr aber hatte er genug – und so machte er sich selbstständig und löste sich von der Friseurkette: 30 Quadratmeter, fünf Plätze, ein Azubi, ein Angestellter. Schon mal nicht schlecht für den Anfang.
Drei Jahre dauerte es, bis der Kundenansturm in diesen Räumlichkeiten trotz inzwischen vier Mitarbeitern nicht mehr zu bewältigen war. Der Platz reichte hinten und vorn nicht. Der rührige Unternehmer fand bald das passende Ladenlokal, diesmal 180 Quadratmeter, und stockte auch die Zahl seiner Mitarbeiter auf neun weiter auf. Sie zu finden – no problem! für Maher Aslan, der eifrig auf Facebook und Instagram über alles Wissens-, Sehens- und Bemerkenswerte aus seinem „Premiumsalon“ informiert und anschaulich, mit vielen Fotos und Videos, sein Können beweist.
Libanesische Einflüsse
Doch sind es schwerlich seine Online-Aktivitäten, die für den rasanten Erfolg des Salons sorgten, vermutet Aslan. Seine Technik ist es und die seines Teams, beim Schneiden, bei der Farbe und beim Stylen, die seinen Salon zu einer Besonderheit macht: Eine Technik, die er selbst entwickelt hat und die inspiriert wurde durch die Innovationskraft verschiedener Kulturen. Maher Aslan, gebürtiger Libanese, der als Flüchtling nach Deutschland kam, hat den Fachleuten in seinem Geburtsland auf die Finger geschaut. Er hat eine ausgedehnte Reise durchs Land dafür genutzt, von den Kollegen zu lernen. Wieder zu Hause in Braunschweig hat er probiert, geübt, eigene Routinen entwickelt, sich angeeignet und sein Können bald am Kunden eingesetzt.
Auf seiner Website beschreibt es der Friseurunternehmer so: „Gelernt im Libanon, weiterentwickelt in Deutschland und vertieft im Herzen.“ Ein Beispiel: In seinem Salon wird die Rundbürste mit großer Fingerfertigkeit eingesetzt, vom Bürstenkörper bis zum Stielende ein vielseitiges Tool. „So kreieren wir Locken, wie sie sonst nur mit dem Lockenstab gelingen. Unsere Technik ist schnell, das Ergebnis effektvoll und haltbar.“ Auch die Schere hält er anders als üblich, aufrecht nämlich. So geführt, werden Hand und Schultern entlastet – um typischen Erkrankungen vorzubeugen.
Wissen teilen
Seit drei Jahren lehrt Maher Aslan seine Techniken, mit Schwerpunkt freihändige Balayage, und gibt sie weiter an alle, die sie lernen wollen: Azubis, Gesellen, Friseurmeister und -unternehmer. „Masterclass“ nennen sich seine Kurse. An den Sonntagen zwischen diesen Schulungseinheiten reist er mit seinem Team durch ganz Deutschland, um vor Ort Salonschulungen durchzuführen. Mal frei zu haben – das hat er auf später verschoben. Jetzt geht es ihm erst einmal darum: „Die Branche weiterbringen, die Kollegen aufrütteln und sie ermuntern, sich auch an Neues ranzuwagen.“ Doch nicht nur seinen Kollegen möchte Aslan Neues bieten. Auch für seine Kunden entwickelt er sein Unternehmen stetig weiter. Zuletzt brachte er eine eigene Haarpf lege in Salonqualität heraus, Pflege- und Kosmetikprodukte sollen folgen. Bei jedem Kunden nimmt er sich die Zeit, über die Bedeutung und Besonderheit qualitativ hochwertiger Pflegeprodukte zu informieren.
Bundesweites Aufsehen hat Maher Aslan mit einem Branchen-Event im Oktober ’18 erregt: Unter dem verheißungsvollen Titel „Inspire Me“ lud er Kollegen aus Deutschland und den angrenzenden Ländern zur kostenlosen Schulung nach Hannover ins „Star Event Center“ ein, um in einem Look & Learn-Workshop die neuen Haar-, Bart- und Pflegetrends kennenzulernen: 2.500 Quadratmeter, 16 Aussteller, Showbühne und jede Menge Akteure, die – ebenfalls unentgeltlich – ihr Wissen und Können weitergaben. „Ich wollte auch denen die Möglichkeit zur Weiterbildung geben, die sich keine Schulung leisten können. Ich sehe uns als eine große Familie, in der wir zusammenhalten und uns helfen. Wir müssen uns doch nicht ständig als Konkurrenten beharken“, so Aslan über seine Motivation.
Vom Erfolg dieser Aktion war Maher Aslan selbst wohl am meisten überrascht. Die Anmeldeliste auf seiner Website war innerhalb von sechs Stunden voll. Rund 1.000 Friseure verfolgten aufmerksam das Geschehen auf den Bühnen. Mit so viel Zuspruch hatte Aslan nicht gerechnet, fühlt sich durch aber bestätigt und ermutigt: „Das nächste ‚Inspire Me‘ ist bereits in Planung. Dann allerdings wird’s ein Charity-Event, dessen Einnahmen komplett an krebskranke Kinder gehen.“
Nun mag man ihm unterstellen, sein Tun sei mitnichten selbstlos, sondern eine besonders raffinierte Form der Eigenwerbung. Aslan berührt das nicht; er hat einen Plan: Er will die Kollegen ermuntern, die kreativen Möglichkeiten ihres Berufs auszuleben. Sein Credo: „Sei echt, glaub an dich und vergiss niemals, woher du kommst!“ Sein besonderer Dank richtet sich an seine Mitarbeiter, die ihm im Salon den Rücken freihalten: „Ohne sie wäre ich heute nicht da, wo ich bin!“
Ein junger Mann, ein Visionär: Aus der eigenen Multikulti-Biografie hat Maher Aslan neue Techniken entwickelt. Mit der Friseurbranche hat er Großes vor.
Es gibt so Fälle, da wählt der Beruf den Mann – nicht umgekehrt. Da sucht man sich eine Lehrstelle – und findet die Leidenschaft. So war es bei Maher Aslan, 30 Jahre alt, Friseurmeister und -unternehmer. Einer der durchgestartet ist und längst zu den Vordenkern seines Fachs gehört. Doch der Reihe nach: 2006 hat Maher Aslan seine Ausbildung bei einer großen Fri-seurkette begonnen. Nach dem Gesellenabschluss erwarb er in nur vier intensiven Mo-naten den Meistertitel. Umgehend wurde ihm die Geschäftsführung für einen kleinen, intimen Salon in Braunschweig angetragen, und auch in dieser Position überzeugte er. Nach nur einem Jahr aber hatte er genug – und so machte er sich selbstständig und löste sich von der Friseurkette: 30 Quadratmeter, fünf Plätze, ein Azubi, ein Angestellter. Schon mal nicht schlecht für den Anfang.
Drei Jahre dauerte es, bis der Kundenansturm in diesen Räumlichkeiten trotz inzwischen vier Mitarbeitern nicht mehr zu bewältigen war. Der Platz reichte hinten und vorn nicht. Der rührige Unternehmer fand bald das passende Ladenlokal, diesmal 180 Quadratmeter, und stockte auch die Zahl seiner Mitarbeiter auf neun weiter auf. Sie zu finden – no problem! für Maher Aslan, der eifrig auf Facebook und Instagram über alles Wissens-, Sehens- und Bemerkenswerte aus seinem „Premiumsalon“ informiert und anschaulich, mit vielen Fotos und Videos, sein Können beweist.
Libanesische Einflüsse
Doch sind es schwerlich seine Online-Aktivitäten, die für den rasanten Erfolg des Salons sorgten, vermutet Aslan. Seine Technik ist es und die seines Teams, beim Schneiden, bei der Farbe und beim Stylen, die seinen Salon zu einer Besonderheit macht: Eine Technik, die er selbst entwickelt hat und die inspiriert wurde durch die Innovationskraft verschiedener Kulturen. Maher Aslan, gebürtiger Libanese, der als Flüchtling nach Deutschland kam, hat den Fachleuten in seinem Geburtsland auf die Finger geschaut. Er hat eine ausgedehnte Reise durchs Land dafür genutzt, von den Kollegen zu lernen. Wieder zu Hause in Braunschweig hat er probiert, geübt, eigene Routinen entwickelt, sich angeeignet und sein Können bald am Kunden eingesetzt.
Auf seiner Website beschreibt es der Friseurunternehmer so: „Gelernt im Libanon, weiterentwickelt in Deutschland und vertieft im Herzen.“ Ein Beispiel: In seinem Salon wird die Rundbürste mit großer Fingerfertigkeit eingesetzt, vom Bürstenkörper bis zum Stielende ein vielseitiges Tool. „So kreieren wir Locken, wie sie sonst nur mit dem Lockenstab gelingen. Unsere Technik ist schnell, das Ergebnis effektvoll und haltbar.“ Auch die Schere hält er anders als üblich, aufrecht nämlich. So geführt, werden Hand und Schultern entlastet – um typischen Erkrankungen vorzubeugen.
Wissen teilen
Seit drei Jahren lehrt Maher Aslan seine Techniken, mit Schwerpunkt freihändige Balayage, und gibt sie weiter an alle, die sie lernen wollen: Azubis, Gesellen, Friseurmeister und -unternehmer. „Masterclass“ nennen sich seine Kurse. An den Sonntagen zwischen diesen Schulungseinheiten reist er mit seinem Team durch ganz Deutschland, um vor Ort Salonschulungen durchzuführen. Mal frei zu haben – das hat er auf später verschoben. Jetzt geht es ihm erst einmal darum: „Die Branche weiterbringen, die Kollegen aufrütteln und sie ermuntern, sich auch an Neues ranzuwagen.“ Doch nicht nur seinen Kollegen möchte Aslan Neues bieten. Auch für seine Kunden entwickelt er sein Unternehmen stetig weiter. Zuletzt brachte er eine eigene Haarpf lege in Salonqualität heraus, Pflege- und Kosmetikprodukte sollen folgen. Bei jedem Kunden nimmt er sich die Zeit, über die Bedeutung und Besonderheit qualitativ hochwertiger Pflegeprodukte zu informieren.
Bundesweites Aufsehen hat Maher Aslan mit einem Branchen-Event im Oktober ’18 erregt: Unter dem verheißungsvollen Titel „Inspire Me“ lud er Kollegen aus Deutschland und den angrenzenden Ländern zur kostenlosen Schulung nach Hannover ins „Star Event Center“ ein, um in einem Look & Learn-Workshop die neuen Haar-, Bart- und Pflegetrends kennenzulernen: 2.500 Quadratmeter, 16 Aussteller, Showbühne und jede Menge Akteure, die – ebenfalls unentgeltlich – ihr Wissen und Können weitergaben. „Ich wollte auch denen die Möglichkeit zur Weiterbildung geben, die sich keine Schulung leisten können. Ich sehe uns als eine große Familie, in der wir zusammenhalten und uns helfen. Wir müssen uns doch nicht ständig als Konkurrenten beharken“, so Aslan über seine Motivation.
Vom Erfolg dieser Aktion war Maher Aslan selbst wohl am meisten überrascht. Die Anmeldeliste auf seiner Website war innerhalb von sechs Stunden voll. Rund 1.000 Friseure verfolgten aufmerksam das Geschehen auf den Bühnen. Mit so viel Zuspruch hatte Aslan nicht gerechnet, fühlt sich durch aber bestätigt und ermutigt: „Das nächste ‚Inspire Me‘ ist bereits in Planung. Dann allerdings wird’s ein Charity-Event, dessen Einnahmen komplett an krebskranke Kinder gehen.“
Nun mag man ihm unterstellen, sein Tun sei mitnichten selbstlos, sondern eine besonders raffinierte Form der Eigenwerbung. Aslan berührt das nicht; er hat einen Plan: Er will die Kollegen ermuntern, die kreativen Möglichkeiten ihres Berufs auszuleben. Sein Credo: „Sei echt, glaub an dich und vergiss niemals, woher du kommst!“ Sein besonderer Dank richtet sich an seine Mitarbeiter, die ihm im Salon den Rücken freihalten: „Ohne sie wäre ich heute nicht da, wo ich bin!“